You are currently viewing #1 – Notti Stellate

#1 – Notti Stellate

Die Verkostung vom 19.12.2021 von Kris, Conny, Tom und Arne hat ergeben:

…dass es genau richtig war, mit Etnellas Notti Stellate unsere Geschmacksgeschichte zu beginnen, denn damit fing alles an: Im Agriturismo Notti Stellate auf der Nord-Seite des Ätna haben erst Arne und Kristina Naturwein lieben und wir uns dann alle kennen gelernt. So mussten wir natürlich diesen Wein von Davide für unsere erste Wlog-Verkostung auswählen. und es hat sich nicht nur wegen der Erinnerungen gelohnt: Der Wein war fein…

…äußerst fein sogar, weswegen Conny auch gleich als erstes Marzipan aus Lübeck erschnupperte – also nicht etwa nur Marzipan. Arne – ohne Kenntnis solcher Subtilitäten – merkte dann auch gleich an, dass der Marzipangeruch in seiner Süße etwas Dunkles in sich trüge. Tom identifizierte Holz, was ihm zuerst in die Nase steigen würde. In Kristinas Geruchssinn vereinten sich alle diese Aromen. Und dann ging es mit den Nasen gleich noch ein Stückchen tiefer in die Gläser und weiter in die Details.

Conny: Es ist auch etwas Mandel drin, die nicht schon Marzipan geworden ist.

Arne: Das Dunkle lässt sich als hochprozentige Schokolade spezifizieren.

Tom hingegen: Wald!, Holz!, Moos! Aber nicht das Modrige von all dem, sondern das Angenehme dieser Gerüche!

Diese Unterschiede im Geruchserlebnis mögen vielleicht verwirrend klingen, aber dieser Wein ist so intensiv, dass die Suche nach Worten, um sein Nuancen zu beschreiben, gar nicht so einfach ist.

Deutlich wurde aber, dass die Komposition der einzelnen Aromen im Notti Stellate viel mehr mit sich bringt, als nur angenehm zu riechen: Die Eleganz der sizilianischen Mandel oder des Marzipans –ohne süßlich zu wirken; die Frische des Holzes in der Nase – aber eben kein altes Fass, sondern eher an einen luftigen Waldspaziergang erinnernd; der Hauch von dunkler Schokolade, ohne daraus einen dieser schweren Weine zu machen, bei dem man das Gefühl hat, er müsste gekaut werden.  

Von der Nase zum Gaumen übergehend, zeigte uns der Notti Stellate dann seine volle Breite: zu den bereits erschnupperten Aromen gesellte sich feine Frucht von Waldbeeren, ohne dabei „marmeladig“  zu schmecken, was uns alle abgeschreckt hätte.

So notierten wir, dass „alles da ist, was wir gerochen haben“. Darüber hinaus entdeckten wir im Laufe der Verkostung noch einige Überraschungen – ohne geneigte Trinker:innen mit den Beschreibungen abschrecken zu wollen: Das Leder ist nicht nur für Kris, die ja sonst eher funky-frische Naturweine mag, ein Genuss, auch der Tabak schmeckt der Nichtraucherin Conny. Der eigentlich wenig von Lakritz begeisterte Arne freut sich über die leichte Anis-Note, während Tom begeistert anmerkt, dass die Säure am Ende ein wenig stärker hervortritt – womit sich dann noch eine weitere Geschmacksdimension eröffnete …

Dieses und mehr gibt es hier in unserer Geschmacksgeschichte zu entdecken – zum Geschmack von Naturweinen, unserer eigenen Geschmacksentwicklung und darüber, wie sich unsere indivinoellen Weine mit der Zeit verändern und reifen.

(Un-)Kryptische Weinsprüche aus unseren Notizen – mit unseren Gastschmecker:innen Diana und Isidoor vom 2.5.2021
– Isidoor: „Bursts into your mouth – it occupies your tongue!“
– Diana: „Es zieht einen rein – man denkt nicht mehr an Anderes als an den Wein!“